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Bauhaus-Wohnpark Taucha

Das 100-Punkte-Programm der Ökologischen Wohnbebauung am See in Taucha

Der "Ökologische Wohnpark am See" wurde auf Initiative von Prof. Dr. Hans-Jochen Schneider im Rahmen der ökologischen Modellstadt Taucha entworfen und realisiert. Die entstandenen Wohnhäuser sind Teil eines Häuserensembles am See, wo Städtebau, Architektur und Natur harmonisch unter ökologischen Gesichtspunkten verbunden wurden.
Die drei Architekten Frau Angela Wandelt, Herr Prof. Florian Beigel und Herr Prof. Stefan Meyer-Miethke waren die Preisträger des Architektenwettbewerbs des ökologischen Wohnparks am See. Sie haben Haustypen entworfen und realisiert, die sich in das Ensemble harmonisch einfügen.
Jedes Haus erfüllt mindestens 100 Punkte des zusammen mit der Stadt Taucha erarbeiteten "100-Punkte-Programms" der ökologischen Wohnbebauung am See in Taucha.

Wohnpark

So wie die industrielle Produktion scheint auch unser moderner Lebensstil immer noch unerbittlich auf materielles Wachstum getrimmt zu sein. Die Annahme ist so falsch wie die Entwicklungsmaxime: "Ökonomischer Wohlstand zuerst und um jeden Preis, die ökologischen und sozialen Reparaturen kommen später."

Immer mehr dringt ins Bewusstsein der Menschen, dass jeder Verbrauch von Wasser, Luft und Boden, Pflanzen und Tieren, Energie und Rohstoffen unweigerlich ein Stück veränderte Umwelt zur Folge hat.

Beim Bauen und Wohnen wird dies deutlich: Unsere Häuser verbrauchen Land und natürliche Ressourcen, versiegeln den Boden, verschmutzen Wasser und Luft; Tiere und Pflanzen sind gefährdet und mit ihnen die Menschen. Dies gilt es zu ändern. Neue Wege müssen eingeschlagen werden, Wege der Nachhaltigkeit.

Dies bedeutet: Beim Bauen darf nur soviel an natürlichen Ressourcen, Luft, Wasser, Boden, Tieren und Pflanzen ”konsumiert” werden, wie sich regenerieren können. Die Natur, die wir den nachfolgenden Generationen übergeben werden, muss intakt sein, unabhängig davon, wie hoch unser ”Wohlstandswachstum” ist. An die Zukunft denken und verantwortungsbewusst handeln, kann auch mit dem eigenen Haus, der eigenen Wohnung beginnen.


Folgender Maßnahmenkatalog zeigt den Bauherren, Architekten und anderen am Bauen Beteiligten Möglichkeiten des ökologischen Bauens auf.

A  Allgemeine Voraussetzungen

  • Konsequente Umsetzung der Prinzipien der Solararchitektur
  •  Die architektonische und bauliche Konzeption der Häuser wurde so entwickelt, dass ein reduzierter Energie- und Heizungsbedarf zu erwarten ist.
  • Wärmedämmassnahmen mit der die Forderung der gültigen Wärmeschutzverordnung um mindestens 25 % übererfüllt werden. Gewährleistung des Niedrigenergie-Haus-Standards. 
  •  Alle Fenster und Türen bestehen aus Holz. Die Fenster haben einen k-Wert kleiner 1,3 W/M2K.

B  Katalog von Maßnahmen für energiebewusstes und ökologisches Bauen

 Jeder Eigentümer ist verpflichtet, von den nachfolgend aufgeführten Maßnahmen für sein Gebäude einige auszuwählen. Die Summe der Maßnahmen muss jedoch mindestens 100 Punkte erfüllen. 

Ausnutzung von Sonnenenergie

 

  • Sonnenkollektoren für Warmwasserbereitung 

[20 Punkte]

  • Photovoltaik-Anlage

[20 Punkte]

  • Transparente Wärmedämmung mit Wärmegewinn

[20 Punkte]

  • Bauweise als Holzrahmenkonstruktion 

[20 Punkte]

 

 

Moderne Heiztechnik

 

  • Drehzahlgeregelte Heizwasserumwälzpumpe 

[3 Punkte]

  • Nutzung innerer Wärmegewinne mit der Heizungsregelung

[4 Punkte]

  • Einsatz von Brennwerttechnik 

[10 Punkte]

  • Heizung mit Brennstoff aus nachwachsenden Rohstoffen, z. B. Stroh, Rapsöl

[20 Punkte]

  • Heizungssystem mit Rücklauftemperatur von kleiner 40 C° 

[5 Punkte]

  • Kontrollierte Lüftung einschließlich Wärmerückgewinnung 

[5 Punkte]

  • Wärmepumpensystem zur Beheizung

[10 Punkte]

 

 

Wasser schonen und schützen

 

  • Regenwassernutzung für Gartenbewässerung 

[5 Punkte]

  • Regenwassernutzung für Toilettenspülung

[10 Punkte]

  • Regenwassernutzung für die Waschmaschine 

[8 Punkte]

  • Regenwasserversickerung 

[5 Punkte]

 

 

Natur am Haus

 

  • Begrünung von Ost, Süd- oder Westfassaden, je Wand

[2 Punkte]

  • Extensive Dachbegrünung für das erste und jedes weitere Zehntel der Gesamtdachfläche

[1 Punkt]

  • Intensive Dachbegrünung für das erste und jedes weitere Zehntel der Gesamtdachfläche

[2 Punkte]

  • Nist- und Siedlungshilfen für einheimische Tiere, je Hilfe

[3 Punkte]

 

 

Baustoffe aus der Natur

 

  • Fassadenverkleidung aus einheimischem und regionalem Holz

[5 Punkte]

  • Bodenbeläge aus massivem einheimischem und regionalem Holz oder aus anderen nachwachsenden Rohstoffen auf mehr als 50% der Bruttogeschossfläche

[4 Punkte]

  • Verkleidung der Innenwände mit Produkten aus natürlichen oder nachwachsenden Rohstoffen oder aus natürlichem recyceltem Material/Holzprodukten auf mehr als 75 % der Fläche

[4 Punkte]

  • Verwendung regionaler Baustoffe für Baukörper und Dach (z.B. Holz, Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen, Ziegel, Klinker, Sand, Steine) 

[8 Punkte]

  • Außenanstrich aus Naturfarben 

[4 Punkte]

  • Oberflächenbehandlung der Wände mit Produkten aus natürlichen oder nachwachsenden Rohstoffen ohne halogen-organische oder synthetisch-aromatische Lösungsmittel auf mehr als 75 % der Fläche

[4 Punkte]

  • Oberflächenbehandlung der Fußböden mit Produkten aus natürlichen oder nachwachsenden Rohstoffen ohne halogen-organische oder synthetisch-aromatische Lösungsmittel auf mehr als 75 % der Fläche

[4 Punkte]

  • Wärmedämmung aus nachwachsenden Rohstoffen oder Recyclingmaterialien (z.B. Schafwolle, Kork, Isofloc, ...) 

[8 Punkte]

 

 

Gestaltung Außenanlagen

 

  • Einsatz einheimischer, standortgerechter Bäume und Sträucher zu 60 %

[6 Punkte]

  • Anlage von Langrasen (Mahd 2 x pro Jahr)

[6 Punkte]

  • Anlage eines Kompostes

[3 Punkte]

  • Anpflanzung von hochstämmigen Obstbäumen alter sächsischer Kultursorten je Baum 

[2 Punkte]

  • Anpflanzung von einheimischen Laubbäumen (Minimalgröße 16-18) je Baum 

[1 Punkt]

  • Anlage eines Bauerngartens (Pflanzen alter einheimischer Kultursorten)

[6 Punkte]

  • Verzicht des Einsatzes von synthetischen Pflanzenschutz- und Insektenbekämpfungsmitteln 

[4 Punkte]

 

 

Beschäftigung regionaler Firmen (Minimierung Transportwege) 

[8 Punkte]

   

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